Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden in Norwegen kleine Gruppen von Glaubensgeschwistern; die sich bald zu einer weltweiten Glaubensgemeinschaft entwickeln sollten.
Johan Oscar Smith gab sein Leben am 17. Mai 1898 Jesus und das markierte den Beginn der Geschichte der BCC.
Smith hatte nicht die Absicht, eine eigene Gemeinde zu gründen. Anfang des 20. Jahrhunderts war er in christlichen Kreisen aktiv und suchte Gemeinschaft mit Menschen, die ein gottesfürchtiges Leben führen wollten; in jener Zeit gingen mehrere Erweckungen über christliche Gemeinden. Im Laufe der Zeit entstanden in Norwegen kleine Gruppen von Glaubensgeschwistern, die Gebetsversammlungen hielten und sich über die Botschaft der Bibel austauschten.
Die Sehnsucht und die Erkenntnis darüber, was es bedeutet, als Jünger Jesu zu leben und zu geistlichem Wachstum und zu Heiligung zu gelangen, wurden Smiths großes Herzensanliegen. Er nutzte den Rest seines Lebens dafür, diese Erkenntnis und Lebenserfahrung mit anderen zu teilen, damit auch sie zu einem Leben in der Gleichgestaltung mit Jesus Christus gelangen konnten.
Entwicklung von 1898 – 2024
1898
Der Anfang
In der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1898 bekehrt sich Johan Oscar Smith auf einem in Horten, Norwegen, stationierten Marineschiff zu Gott . Dies sollte der Anfang einer christlichen Glaubensgemeinschaft mit Glaubensgeschwistern auf der ganzen Welt werden.
1905-1912
Briefwechsel und gesellschaftliche Debatte
Johan O. Smith engagiert sich in mehreren freikirchlichen Bewegungen und schreibt viele Briefe, in denen er sich mit seinem Bruder Aksel und anderen Gläubigen über das Evangelium austauscht. Viele seiner Briefe sind erhalten geblieben und als „Johan O. Smiths Gesammelte Schriften“ in Buchform herausgegeben worden.
Die Brüder Smith schreiben oft Artikel für christliche Zeitschriften und wollen die Gottesfürchtigen im Land sammeln. Doch immer häufiger werden ihre Artikel von den Redaktionen abgelehnt, da sie die Gebote Gottes kompromisslos vertreten. Dies lässt die Gedanken an ein eigenes Monatsblatt heranreifen.
1912
Ein eigenes Monatsblatt
Das Monatsblatt „Skjulte Skatter“ (Verborgene Schätze) wird erstmals von Johan O. Smith herausgegeben.
„Dem Herrn geheiligt beten wir, dass das Monatsblatt den Gläubigen dazu dienen wird, Licht auf die Wege scheinen zu lassen, die zu einem tieferen Leben in Gemeinschaft mit unserem Herrn Jesus Christus führen. Das Ziel des Monatsblattes ist, die Wahrheit, die zu Glauben und Gottesfurcht führt, auf den Leuchter zu stellen. Tit. 1,1.“
(Johan O. Smith, in der ersten Ausgabe von Skjulte Skatter, Januar 1912)
Innerhalb weniger Jahre hat das Monatsblatt Abonnenten in Europa, Nordamerika, Afrika und Asien.
1914
Das erste Liederheft wird gedruckt
Die erste Version des Liederbuchs „Herrens Veier“ (Wege des Herrn) wird mit 56 Liedern herausgegeben Die heutige Ausgabe enthält 472 Lieder. Langsam wachsen die kleinen Gruppierungen rund um Smith und andere Schlüsselpersonen. Sie halten an den christlichen Feiertagen evangelische Gottesdienste und Konferenzen ab.
1910-1920
Missionsarbeit in Norwegen, Schweden und Dänemark
Als Folge von Johan O. Smiths Dienst bei der Marine entstehen entlang der norwegischen Küste mehrere Gemeinden – insbesondere während des Ersten Weltkriegs. In dieser Zeit knüpfen Smith und seine Mitarbeiter Kontakte von Süd- bis Nordnorwegen. Das sind die Anfänge von dem, was sich allmählich zu 19 Ortsgemeinden in Norwegen entwickelt.
In den 1920er Jahren entstand die erste Gemeinde in Dänemark und die Glaubensgemeinschaft wurde international.
1922
Der erste Versammlungssaal wird gebaut
Die Glaubensgemeinschaft bekommt ihren ersten Versammlungssaal in der Nordre Enggate 7 in Horten. Der Platz bei den Hausversammlungen reicht nicht mehr aus. Johan O. Smith und weitere Personen übernehmen Grundschulden auf ihre eigenen Häuser, um den Bau des Versammlungssaals zu finanzieren.
Drei Jahre später kauft die Ortsgemeinde in Oslo ihren ersten Versammlungssaal in der Vogtsgate 35.
1931
Die Konferenzen in Nesbyen – ein neuer Treffpunkt für die freikirchliche Gemeinde
Die erste landesweite Konferenz wird in Nesbyen abgehalten, zu der auch Glaubensgeschwister aus Dänemark kommen. Es nehmen Glaubensgeschwister aus Westnorwegen – Molde, Måløy, Bergen und Hardangerfjord – und Ostnorwegen – Sarpsborg, Fredrikstad, Drøbak, Oslo, Horten und Sandefjord – teil. Die Konferenzen entwickeln sich zu regelmäßigen, jährlichen Veranstaltungen.
1934
Erweckung
In Horten bricht eine Erweckung aus, die zu aktiver Mission und zu Begeisterung unter jungen Menschen an mehreren Orten Norwegens führt. Das Bild ist aus Flisa im Jahr 1934.
1943
Johan O. Smiths Heimgang
Johan O. Smith stirbt am 1. Mai 1943. Sein enger Mitarbeiter Elias Aslaksen, mit dem er mehr als 30 Jahre lang zusammengearbeitet hat, übernimmt die Verantwortung als Vorsteher der Gemeinde.
Die 1950er Jahre
Internationale Missionsarbeit
Missionsarbeit in Deutschland und Nordamerika. Elias Aslaksen und andere reisen zu christlichen Konferenzen nach Leonberg in Süddeutschland, wo der Grundstein für die weitere Missionsarbeit und Evangelisierung in Westeuropa gelegt wird.
1956
Der Hof „Nedre Brunstad“ wird gekauft
Die freikirchliche Gemeinde mit dem Namen „Den Kristelige Menighet“ (Die Christliche Gemeinde) kauft den Hof Nedre Brunstad am Fjord, zwischen Sandefjord und Tønsberg.
Es wird ein großer Einsatz gemacht, um den heruntergekommenen Bauernhof in einen Konferenzort für Familien und Kinder umzubauen. Dies lässt die Ortsgemeinden aufblühen; sie wachsen durch die jährlichen Konferenzen und die Arbeit am gemeinsamen Vorhaben zusammen.
1961
Der erste Versammlungsaal in Brunstad ist fertiggestellt
Nach mehreren Jahren mit ausdauernder Arbeit ist der erste Versammlungssaal in Brunstad fertiggestellt. Während der Sommerkonferenz kann der Saal, der bisher provisorisch mit Zeltplanen genutzt wurde, endlich richtig in Betrieb genommen werden.
Die 1960er Jahre
Die Missionsarbeit geht weiter
Die Missionsarbeit weitet sich auf die Schweiz, England, die Niederlande, Frankreich, Österreich und mehrere andere europäische Länder sowie die USA und Kanada aus.
Die evangelische Freikirche hat nun eine Versammlungsstätte, Brunstad, zu der Besucher aus vielen Ländern zu Konferenzen eingeladen werden können.
1976
Sigurd Bratlie und Aksel J. Smith übernehmen die Verantwortung
Nach dem Tod von Elias Aslaksen im Jahr 1976, übernehmen Sigurd Bratlie und Aksel J. Smith die Verantwortung in der Freikirche. An der letzten Konferenz in Brunstad, an der er zugegen ist, lässt Aslaksen ein großes Banner im Saal aufhängen: „Der Glaube an das Wort des Lebens ist die größte Macht, die im Universum existiert.“
1970-1990
Weltweite Missionsarbeit
Weltweite Missionsarbeit – auch in Südamerika, Australien, Asien und Afrika. Aufgrund dieser Arbeit entstehen in vielen Ländern neue Ortsgemeinden.
Im Jahr 1974 reisen die jungen Männer Kåre J. Smith und Sverre Riksfjord umher, um Gottes Wort zu verkünden und die Herzen zu erwecken. Zuerst in Norwegen und dann auch in Europa.
1978
Gefangen im Irak
1978, während der Regierungszeit von Saddam Hussein, wird Sigurd Bratlie auf einer Missionsreise wegen der Teilnahme an christlichen Hausversammlungen in Bagdad verhaftet. Er wird fast fünf Monate ohne Verfahren festgehalten und schließlich nach großen Bemühungen norwegischer Behörden freigelassen.
1978
Die Freikirche bekommt einen neuen Versammlungssaal
In Brunstad wird ein neuer Versammlungssaal mit Platz für 4.000 Personen fertiggestellt. Das ist eine große Kraftanstrengung für die Gemeinde, und der gesamte Ausbau wird erneut durch Spenden finanziert und auch durch ehrenamtliche Arbeitseinsätze bewerkstelligt. Glaubensgeschwister aus Ortsgemeinden in Norwegen und anderen Ländern reisen mehrmals im Jahr zu Konferenzen an und nutzen für die Übernachtungen den Campingplatz.
1990er Jahre
Erweckung in der Gemeinde und Beginn einer neuen Zeit
Erweckung und Erneuerung gehen weltweit über die Freikirche, und viele junge Menschen werden ergriffen und mit dem Heiligen Geist getauft. Mehrere Personen verlassen die Freikirche während dieser Zeit.
Die erste Satzung der Freikirche wird festgelegt, und ein Vorstand eingesetzt. Die Satzung beschreibt die Grundlage für die Arbeit der Freikirche, und es werden Richtlinien für die Vorstandsarbeit, die Buchhaltung, die Rechnungsprüfung und die Immobilienverwaltung erarbeitet.
Kåre J. Smith übernimmt das Amt des geistlichen Leiters der Gemeinde.
1996
Kinder und Jugend
Startschuss für die Entwicklung einer umfassenden Arbeit und zahlreicher Aktivitäten für Kinder und Jugendliche. Im selben Jahr baut die BCC ein Team an Fachleuten auf, das sich präventiv für eine gesunde und sichere Kinder- und Jugendarbeit einsetzt.
Sigurd Bratlie stirbt am 24. Januar.
1998
Internationale Satellitenübertragungen
Zum ersten Mal werden die internationalen Brunstad-Feste über Satellit ausgestrahlt; später werden alle Konferenzen von Brunstad aus übertragen.
Die Dolmetscherarbeit wird in den Folgejahren weiterentwickelt, sodass man die Botschaft in mehr als zehn Sprachen hören kann.
Aksel J. Smith stirbt am 24. August.
2002
Ein Jugendprogramm wird ins Leben gerufen
Das A-Team wird als Teil der langjährigen Tradition freiwilliger ehrenamtlicher Arbeitseinsätze in der BCC gegründet, und aus der ganzen Welt kommen junge Menschen, um daran teilzunehmen.
2003
Die BCC wird als Glaubensgemeinschaft registriert
Die BCC wird erstmals formal als Glaubensgemeinschaft in Norwegen registriert und erhält für in Norwegen wohnhafte Mitglieder staatliche Unterstützung.
2002-2006
Ausbau in Brunstad
Großer Ausbau in Brunstad: Das Konferenzgebäude wird erweitert, Hütten und mehrere Übernachtungsgebäude werden gebaut.
Die BCC überträgt ihr gesamtes Vermögen am Konferenzort einer Stiftung, die besser dafür geeignet ist, den Ort und die Werte weiterzuentwickeln.
Die Freikirche verlegt ihre Hauptgeschäftsstelle nach Oslo.
2011-2012
Ein TV-Kanal wird gegründet
Die Freikirche beginnt mit Fernsehproduktionen. Nun können Glaubensgeschwister auf allen Kontinenten die Gottesdienste an internationalen Konferenzen mitverfolgen und Sendungen empfangen. Es werden Fernsehserien mit positiven Inhalten für Kinder produziert.
Etwa zur gleichen Zeit entwickelt die BCC eine digitale Plattform für Texte, Reden, Podcasts und Mitgliederinformationen.
2015
Erneuerung der Jugendarbeit
Das erste Ostercamp für Jugendliche wird durchgeführt. Dies ist der Beginn einer neuen, umfassenden Weiterentwicklung der Jugendarbeit: Es werden Freizeitangebote entwickelt sowie Schulungen in Mentoren- und Seelsorgearbeit für junge Erwachsene.
2019
Weitere Briefe von Johan O. Smith werden veröffentlicht
Johan O. Smiths hinterlassene Schriften werden erstmals in unredigierter Form veröffentlicht, zusammen mit einer Reihe bisher unveröffentlichter Briefe. Das Werk umfasst sechs Bände.
2019
Eine große Spendenaktion neigt sich dem Ende zu
Eine zehnjährige Spendenaktion neigt sich dem Ende zu – und sowohl die BCC als auch die Ortsgemeinden haben ihr Eigenkapital gestärkt. Die BCC verwaltet die Mittel in einem eigenen Fonds, der die internationale Missions- und Gemeindearbeit in der Zukunft sichern soll.
Ein langfristiger Finanzplan bildet einen Rahmen für die Finanzen der Freikirche in den kommenden Jahren.
2020
Corona-Pandemie und digitale Entwicklung
Die Corona-Pandemie stellt das Gemeindeleben auf den Kopf und führt zu einer umfassenden digitalen Erneuerung, die der gesamten Glaubensgemeinschaft zugutekommt, insbesondere bei Bibelstudien für Jugendliche und biblischen Geschichten für Kinder.
Die Hauptgeschäftsstelle und die Medienproduktion von BCC werden von Oslo nach Moss verlegt.
2021
Der BCC-Verbund wird konstituiert
Das Verbund-Modell bildet den Rahmen für die Arbeit der evangelischen Freikirche. Für die Bereiche Mission, Medien, Musik, Event, Jugendprogramm und Fonds werden eigene Organisationen gegründet.
Die ersten Mitgliedsorganisationen werden in den Verbund aufgenommen: BCC Norwegen und 19 norwegische Ortsgemeinden.
Darüber hinaus gründen die Mitglieder eine Genossenschaft für die Übernachtungen während der Konferenzen.
2022
Die Organisationsstruktur nimmt Gestalt an
Das Spendenmodell wird neu aufgestellt und zum ersten Mal werden in den norwegischen Gemeinden Mitgliedschaftsbedingungen eingeführt. Bisher war derjenige Mitglied, der sich als Mitglied betrachtete.
Mehrmals im Jahr treffen sich Delegierte und andere Ehrenamtliche, um gemeinsam an Gemeindeprojekten, der Strategieentwicklung, der Planung von Veranstaltungen zu arbeiten oder Proben durchzuführen.